Sturm!

Reisetagebuch Hurtigruten Bergen – Kirkeness – Bergen 2011, 22.3., Tag 10:

Trotz des Sturms der uns seit letzter Nacht durchschüttelte habe ich geschlafen wie ein Stein.

Zum Frühstück geruhigte sich das Wetter dann etwas, wie hatten wieder Nebel und Schnee. Der Speisesaal war heute morgen – und sollte es den Tag über auch bleiben – relativ leer, es hatten wohl doch etliche Leute so ihre Probleme mit dem Wetter der letzten Nacht.

Als wir den Polarkreis überqueren, wieder, bricht die Wolkendecke kurz auf, der Schneefall hört auf und setzt und gerade zu einen Scheinwerfer auf die Polarkreismarkierung. Direkt danach ziehen sich die Wolken wieder zu un das triste, kühle, feuchte Wetter geht weiter.

Schon am Nachmittag haben wir wieder Seegang mit Windstärken von 8-9, in bester Kombination mit Schneesturm und kaum Sicht.

Motion of the Sea

Entsprechend dem Wetter fällt der Rundgang in Bronnoysund kurz aus, scheint aber eine sehr feine kleine Stadt zu sein, für ein andermal bei besserem Wetter sicher einen längeren Rundgang wert.

Der Sturm hält sich auch wieder zum Abendessen, dem „Captains Dinner“ und es sind bei weitem nicht alle Plätze belegt, aber da steckt man nicht drin.

Am Abend kommen wir in Rorvik an, mit einiger Verspätung, der Sturm hat der alten Lady doch gut zu schaffen gemacht. Den ganzen Tag schon sind die unteren Türen zu den Aussenbereichen mit Stahlplatten abgedichtet.  Eigentlich hätte hier schon die nordgehende MS Nordnorge auf uns warten sollen, aber von der ist noch nichts zu sehen. Im Hafen ist so oder so wenig zu sehen, der Schneesturm läßt keine besonders weite Sicht zu. In der Fonda durch die uns unserer weitere Weg direkt führen wird, sind angeblich noch stärkere Winde am toben und Wellen mit über 10m Höhe unterwegs. Es wurde beschlossen das wir noch etwas weiter im Hafen warten, in der Hoffnung das der Sturm dann nachläßt, vor 22 Uhr wird es nicht losgehen.

Rørvik Snow Storm

21 Uhr Die nordgehende Nordnorge ist immer noch nicht da und unsere Abfahrtszeit wird weiter nach hinten verschoben, wir werden jetzt frühestens irgendwann zwischen 2 Uhr und 4 Uhr in der Nacht aufbrechen. Um die Zeit dann wieder herauszuholen werden dafür dann morgen Trondheim nicht angefahren werden, sondern es geht direkt von Rorvik nach Kristiansund.

Später am Abend kommt die MS Nordnorge dann doch noch, ebenfalls mit etlichen Stunden Verspätung. Bei den inzwischen gewohnten „Besuchen“ auf den jeweils anderen Schiffen erzählen die Gäste der Nordnorge, das sie diesen Sturm schon seit der Abfahrt in Bergen haben und selbst auch schon die Häfen in Alesund und Molde ausgelassen haben wegen dem schlechten Wetter. Die Pools auf dem Sonnendeck sind inzwischen alle leer geschwappt bei dem Seegang und von der Flagge am Heck hängen nur noch Fetzen herab. Angeblich sollen sogar die Wellen bis in die obersten Stockwerke der modernen Fähre gereicht haben, ob allerdings nun wirklich die Welle, oder nur die Gischt …

Am Ende waren wir glaube ich aber alle froh über die Entscheidung mit unserer alten Lady etwas länger im Hafen zu bleiben.